Den Rost von der Stimme fegen – oder Gut geblubbert ins Neue Jahr!
Dass die Stimme über die langen Feiertage ein bisschen einrostet, kennt man schon. Gutes Essen, leckerer Wein, gemütliches Sofa, Familientreffen und Wind um die Nase – alles Dinge, die herrlich sind, aber für die Stimme nicht unbedingt förderlich. Aber diesmal kam der Herbst dazu und mit ihm eine lange Chorpause: keine Proben, keine Adventskonzerte, keine Weihnachtslieder in Gemeinschaft. Und jetzt knarzt die Stimme und will nicht so recht anspringen. Geht es euch auch so?
Als Chorleiterin weiß Christiane Hrasky nur zu gut: Die Stimme ist komplex und teilweise sehr empfindlich. Und je älter wir werden, umso mehr Routine braucht sie und umso ungünstiger wirken sich lange Pausen aus. Schließlich ist Muskulatur beteiligt und die braucht bekanntlich Training, um kräftig und vor allem geschmeidig zu bleiben – aktuell eine echte Herausforderung. Zum Glück gibt es wirksame Mittel, die auch in muskelschwachem Zustand Erfolg haben.
Christiane Hraskys Mittel der Wahl: singendes Blubbern. Oder fachlich korrekt: Lax Vox. Das hilft der Stimme sicher, und zwar langfristig.
Lax Vox kommt eigentlich aus der Atemtherapie, wird aber seit einigen Jahren erfolgreich ins Chorsingen übertragen. Christiane Hrasky selbst praktiziert die Methode regelmäßig. Allein, mit ihren Chören, in Stimmbildungs-Workshops. Die Auswirkungen auf das Schwingungsverhalten der Stimmlippen sind verblüffend – und außerdem: Es macht Spaß!
Was ist Lax Vox genau?
Kurz gesagt: Ihr blubbert mit einem Schlauch Melodien in eine Wasserflasche. Ganz einfach. Obwohl natürlich ein paar Dinge zu beachten sind.
Was braucht ihr dafür?
- eine kleine Flasche (0,3 oder 0,5 l), gefüllt mit 6 cm Wasser
- einen Blubberschlauch oder Lax-Vox-Schlauch: 1 cm Durchmesser, ca. 35 cm lang
(ersatzweise einen Strohhalm mit 0,8 – 1 cm Durchmesser, möglichst mit Knick)
Und so geht es:
Der Schlauch steckt in der Flasche und darf max. 6 cm tief im Wasser sein. Umschließt den Schlauch sanft, aber vollständig mit den Lippen und gebt gleichmäßig Luft ab, so dass das Wasser zu blubbern anfängt. Dann nehmt ihr einen beliebigen Ton dazu, und zwar, als ob ihr den Vokal „u“ singen wollt, also mit weitem Gaumen. Und jetzt beginnt ihr mit der Stimme nach oben und unten zu gleiten. Werdet langsam höher und tiefer. Eure Wangen sind dabei locker, die Stirn und der Hals entspannt. Solltet ihr Druck im Hals verspüren, zieht den Schlauch etwas aus dem Wasser. Das Ganze soll sich leicht anfühlen. Nach ca. 2 Minuten blubbert ihr ein paar Dreiklänge, ein Lied oder eine schöne Chorstelle. Sprecht oder singt nun etwas ohne Schlauch. Klingt eure Stimme heller, klarer, voller? Wenn ja, hat die erste Veränderung begonnen!
Etwas genauer erklärt Christiane Hrasky die Technik in einem Video-Tutorial auf Youtube unter: „Christiane Hrasky – Lax Vox für Chorsänger*innen“: https://youtu.be/ALhFXmq6I1Y