Harburger Kantorei – Standing Ovations bei Weihnachtsoratorium I-III von J. S. Bach
Am 07. Dezember 2019 lud die die Harburger Kantorei zur Aufführung des Weihnachtsoratoriums I-III von J. S. Bach in die St. Johanniskirche Harburg.
Zur Harburger Kantorei zählen zurzeit 120 Sängerinnen und Sänger. Träger ist der Kirchenkreis Ost, dessen Gebiet Harburg im Süden bis Bargteheide im Norden, von Eimsbüttel im Westen bis Geesthacht im Osten umfasst.
Zum Repertoire der Harburger Kantorei gehören Oratorien (inkl. der Werke Bachs und Mozarts), Motetten, weltliche Gesänge sowie Weihnachtslieder.
Die besuchte Aufführung des Weihnachtsoratoriums ließ also besonderen Genuss vermuten.
Unter der Leitung von Werner Lamm wurde der Chor vom Harburger Kammerorchester begleitet.
Die Solisten waren:
- Miriam Sharoni (Sopran) – Rezitativ, Arie, Duett
- Tiina Zahn (Alt) – Arie, Rezitativ
- Martin Hundelt (Tenor) – Rezitativ/Evangelist, Arie
- Christfried Bierbach (Bass) – Arioso, Rezitativ, Duett
Es steht außer Frage, dass die Aufführung eines solchen Werkes bei jedem Zuhörer individuelle Eindrücke hinterlässt. Wer im Laufe dieser Darbietung immer noch nicht gefangen war von den wunderschönen Stimmen der Solisten, von der Brillanz des Chores und dem Spiel des Harburger Kammerorchesters, wurde mit Sicherheit beim Schluss der III. Kantate in eine andere Sphäre versetzt:
Miriam Sharonie begann ihre Arie:
„Nur ein Wink von seinen Händen
stürzt ohnmächtiger Menschen Macht.
Hier wird alle Kraft verlacht!
Spricht der Höchste nur ein,
Seiner Feinde stolz zu enden,
O, so müssen sich sofort
Sterblicher Gedanken wenden.“
Dann setzte der Chor ein: „Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen…“
„Einsetzen“ beschreibt es nicht annähernd. Es war wie ein Brausen. Erst die Männer, dann die Frauen. Man fühlte ein Auf- und Abschwellen der Stimmen, das wie eine Woge durch den Chor ging. Gefordert durch die Barocktrompeten des Harburger Kammerorchesters, steigerte sich der Chor noch einmal in seiner Brillanz.
Dann das Ende: „Weil unsre Wohlfahrt befestiget steht!“ und ….. Stille!
Doch dann brach es los: Ohrenbetäubendes Klatschen, Hochrufe, Standing Ovations. Das Publikum war begeistert! – Eine grandiose Aufführung, eingefasst in Harmonie durch das perfekte Zusammenspiel von Dirigent, Solisten, Kammerorchester und Chor.
Holger Berndt