Von den Beatles bis Bach, von Brahms bis Samuel Barber, von Romantik bis Pop
Konzert des ZinneChor am 2.6. in der Sankt Nicolaus Kirche in Alsterdorf
Wir singen (fast) alles – so lautet das Motto des 2015 gegründeten ZinneChor aus Hamburg-Barmbek. Ein anspruchsvoller Laienchor mit engagierten Sängerinnen und Sängern, seit 2022 von Irakli Shermazanashvili geleitet.
Der aus Tiflis (Georgien) stammende Dirigent, Komponist und Arrangeur lernte Klavier und Geige und studierte anschließend Chorleitung an der Musikhochschule. Mittlerweile ist er in Stade beheimatet und leitet neben dem ZinneChor noch weitere Chöre in Hamburg und in Stade. Er sagt, dass ihm jede Probe des ZinneChor so viel Spaß machen würde, dass ihm selbst zwei Stunden Fahrzeit nach Hamburg-Barmbek nichts ausmachten.
Zu dem Konzert nach Alsterdorf am 2.6. hatte er es noch ein kleines Stück weiter.
Hier boten sechsundzwanzig Sängerinnen und zehn Sänger dem Publikum Musik zu lauen Nächten und finsterer Vergänglichkeit, so das Motto des Konzertnachmittags.
Der schöne Saal, der im neogotischen Stil gebauten Sankt Nicolaus Kirche, ist mit Besuchern restlos gefüllt, am Ende bleiben nur noch ein paar Stehplätze.
Das erste Lied, Evening Rise von Meinhard Ansohn, singt der Chor in einem Kreis um das Auditorium stehend, erst danach geht es gemeinsam auf die Bühne. Insgesamt fünfzehn, meist getragene, klassische Stücke in Deutsch, Englisch und Französisch werden in bemerkenswerter gesanglicher Qualität mehrstimmig vorgetragen. Überwiegend a cappella aber auch (seit Neuestem) mit Klavierbegleitung. Popsongs, wie Leo Sayers You make me feel like dancing oder Billy Joels Lullaby ergänzen das Programm.
Unterbrochen wird der Gesang gelegentlich durch ergänzende inhaltliche Erklärungen zu den nachfolgenden Liedern, die jeweils eine Sängerin oder ein Sänger gibt. Fast zwei Stunden dauert das Konzert, mit einer kleinen Pause nach den ersten neun Songs.
Das Publikum weiß die Qualität der Darbietungen durchaus zu schätzen und applaudiert begeistert.
Momentan sucht der Chor weitere engagierte Tenöre und Bässe. Geprobt wird jeweils montags von 19:30 bis 21:30 Uhr in der Zinnschmelze in Hamburg-Barmbek. Versprochen wird ein Chor, der etabliert und erkennbar ist, sich aber verändert und gefeit ist vor verkrusteten Strukturen und Seilschaften – in dem man sich willkommen und wohl fühlen kann, der aber trotzdem kein Spaß-Freizeitchor ist, sondern mit Ehrgeiz bei der Singsache.
Das hört sich doch ganz einladend an?!
Michael Nicht
Fotos
