Konzert

Sounddrops – True North

Rund 200 Besucher waren in die Kulturkirche Altona gekommen, sich das neu Programm der 20-köpfigen Sounddrops, einem Projektchor der Barner 16, eines integrativen Künstlernetzwerks in Altona, anzuhören. Das Besondere: Der Chor kommt ohne sichtbaren Chorleiter (Christoph Grothaus, der sich auch um die Technik kümmerte) aus. Wäre auch für einen Teil der Choristen nicht hilfreich, da schwer sehbehindert oder gar blind.

Den Anfang machte Gøta, das ist auch der Name eines kleinen Fischerortes auf den Färöer Inseln, mit einem lautmalerischer Klangteppich, gefolgt von True North, einem Stück der amerikanischen Punk-Rock Band Bad Religion, allerdings in einem gänzlich anderen Arrangement des dänischen Chorleiters Jens Johansen (Vocal Line), sehr gefühlvoll dargebracht mit schönen Soloeinlagen. Schon jetzt waren die Zuschauer in den Bann der Musik des Nordens gezogen.Weiter ging es mit Mu Ruokto Lera Vaimmus (Mein Zuhause ist mein Herz), einem samischen, also wiederum nordeuropäischen Stück welches auch schon Leveleleven – bestehend aus The Real Group und Rajaton – gesungen wurde.In Woods von Justin Vernon ging es durch unberührte  Wälder im Arrangement von Kerry Marsh, gefolgt von Virtual Insanity, ursprünglich von Jamiroquai.das funkig den virtuellen Wahnsinn behandelte. Und wieder ganz anders als das Original kam Send Me On My Way daher, ein Stück von Rusted Root, wieder arrangiert von Kerry March im Stil von Bobby Mc Ferrin. Vor der Pause erklangen dann noch Fix You von Coldplay (Arr. M. Sailer?) und Hallelujah von Leonard Cohen , arrangiert von Jens Johansen.

Weiter ging es dann mit Teardrop von Massiv Attack, etwas latin angehaucht, beginnend mit ausgeprägtem Urwaldfeeling. Kaum wiederzuerkennen auch Here Comes The Rain Again von den Eurythmics, arr. von K. Marsh. Wieder nordisch und doch nicht: Here’s to Life (Shirley Horn) in einem Arrangement der Dänin Line Groth, ein Lied, das Mut macht, die Stürme des Lebens zu überstehen. Auflockern danach Wellerman, gefolgt von einem traditonellen englischen Lied eines Seefahrers, der sich nur nach Hause sehnt: The Grey Funnel Line. Nun wurde es noch einmal anstrengend, zumindest für das Publikum, denn es hieß Mitsingen bei The Power Inside. Ein kurzer Text sollte die Kraft in uns stärken. 4-stimmig wurden wir angeleitet einzustimmen, was dann auch erstaunlich gut klappte. Zum Schluss dann noch Believer von Imagine Dragons im Arrangement von Mark Brymer.

Die Zuschauer waren begeistert und bekamen noch zwei Zugaben: Das von Pentatonix bekannte Run To You, arr. von Kerby Shaw und ganz zuletzt I’m All Over It, arr. von Jan-Hendrik Herrmann.

Alles in Allem ein gelungener Abend mit tollen, sehr gut aufeinander abgestimmten Stimmen und einer klasse Beatbox Ein gelungener Mix aus Stücken der verschiedensten Genres.

Glücklich und beseelt gingen dann Zuschauer und der Chor nach Hause.

Hajo Wiethoff

« 1 von 11 »