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Im Alt singt jemand falsch

Ein Roman von Karin Spieker

„Ein heiterer Roman für Chorsängerinnen und für alle, denen die liebe Familie manchmal zu viel wird“, so steht es im Ankündigungstext. Und heiter ist dieser Roman tatsächlich. Die 27-jährige Maja, Single, eine chaotische und fröhliche Person, Mitarbeiterin im Jobcenter und Teil einer großen, bunten und nicht sehr leisen Familie singt jeden Donnerstag im Chor. Eigentlich ist sie ganz zufrieden, freut sich jede Woche auf ihre Chorprobe, trifft auf dort auf ihre Freund/innen und flirtet den attraktiven Tenor Tristan heftig an. Alles ändert sich, als ein neuer und ziemlich perfektionistischer Chorleiter kommt. Mehr und mehr gerät Majas Leben reichlich aus den Fugen und in neues Fahrwasser …

Die Autorin, Karin Spieker, macht es ihren Leser/innen leicht, sich in die Figuren hineinzudenken, man ist schnell vertraut mit Maja, ihrem Alltag und ihrer Umgebung. Es ist schon recht witzig, in welche Situationen sie gerät, weil sie eben eine zwar recht liebenswerte, aber dennoch reichlich chaotische junge Frau ist. Und dann ist da noch die Liebe und ihre (Um-) Wege, die sich auf 335 Seiten reichlich ergeben. Majas Familie, die ihr sehr wichtig ist, wird ihr manches Mal zu viel und bringt sie, wie sie findet, zuweilen in unmögliche Situationen.

Majas Rahmen ist der Chor, er ist die feste Größe in ihrem Leben und sie geht trotz größter Bedenken auch hin, als sie zum Vorsingen muss. Wer schon einmal in dem ein oder anderen Chor gesungen hat, wird in den Beschreibungen viel Bekanntes finden. Ich bin aus dem Schmunzeln kaum herausgekommen. Meine persönliche Lieblingsstelle in diesem Buch: „…fühlte sie sich nach den Proben, als wäre sie stundenlang durch einen grünen Sommerwald gewandert oder als hätte sie eine belebende Yogastunde hinter sich oder als hätte sie lange in fröhlicher Runde gelacht … war sie geradezu durchdrungen von positiver Energie.“

Wer gerne ein eher entspannendes Buch liest, bei dem schnell klar ist, dass am Ende alles in gute Bahnen gerät, der oder die ist meiner Meinung nach hier richtig. Es ist eine kleine Auszeit in anstrengenden Zeiten. Ein ordentlicher Schuss Familientrubel und keine kleine Prise Romantik fehlt keineswegs. Und wie erfrischend manch eine chaotische Situation daher kommt, ist sympathisch.

Und wer über die Autorin mehr wissen möchte, findet unter www.karin-spieker.de jede Menge „Futter“. Dazu gehört unter vielem anderen auch die nach dem Lesen nicht unerwartete Information, dass Karin Spieker viel Chorerfahrung hat.

Gertrud Krapp

Karin Spieker

Karin Spieker, Jahrgang 1976, lebt mit ihrem Mann und ihrer Katze Lotti bei Paderborn und ist Mutter eines erwachsenen Sohnes. Irgendwie geschrieben hat sie schon immer: In ihrer Kindheit waren es lustige Gespenster-Geschichten für die kleinen Geschwister, in der Jugend hat sie ausufernd Tagebuch geführt und seitenlange Briefe an die beste Freundin verfasst.

Nach einem Studium der Literatur- und Medienwissenschaften arbeitete sie zunächst im PR-Bereich und als Werbetexterin, bevor sie sich hauptberuflich dem Schreiben widmete. Die Autorin hat mit einigen Romanen für Kinder und Jugendliche bereits Erfahrung als Selfpublisherin gesammelt. Außerdem schrieb sie Theaterstücke für Kinder und Erwachsene, die unter Pseudonym erschienen sind. Wenn sie nicht schreibt oder Freunde trifft, macht Karin Spieker Musik. Sie spielt seit früher Kindheit Klavier und Gitarre, außerdem singt sie in verschiedenen Ensembles und leitet einen evangelischen Kirchenchor.

Produktinformation

  • Herausgeber : Piper Humorvoll; 1. Edition (2. Dezember 2019)
  • Sprache: : Deutsch
  • Taschenbuch : 340 Seiten
  • ISBN-10 : 3492503055
  • ISBN-13 : 978-3492503051