Blog

Happy Mondays begeistern in St. Petri – Ein Abend voller Groove, Gefühl und Gemeinschaft

Am Sonntag, den 12. Oktober 2025, gaben die Happy Mondays ihr Herbstkonzert in der Kirche St. Petri in Groß Borstel. Unter der Leitung von Susanne Etmanski und begleitet von Mari Inoue am Klavier präsentierte der Popchor ein vielseitiges Programm aus vierstimmigen Arrangements bekannter und weniger bekannter Popsongs. Bei strahlend schönem Herbstwetter kamen die Besucher, um einen Abend voller Musik und Lebensfreude zu erleben.

Der Chor, ehemals Popchor des Musik Ateliers Ottensen, tritt seit Kurzem unter seinem neuen Namen Happy Mondays auf. Mit „Because the Night“ von Patti Smith startete das Konzert schwungvoll. Schon hier zeigte sich, was den Chor auszeichnet: die Fähigkeit, sowohl „Dicke Hose“ – also mitreißende Energie – als auch „Drama“ – große Gefühle und Herzschmerz – authentisch zu transportieren.

In „Jar of Hearts“ von Christina Perri entfaltete sich intensive Emotion, der Schmerz einer gescheiterten Beziehung verdichtete sich bis zum kraftvollen Fortissimo im Schlussrefrain. Danach brachte „Seasons of Love“ aus dem Musical Rent Licht und Wärme in den Raum – ein Versuch über die Messbarkeit des Lebens in Momenten der Liebe. Mit „I See Fire“ von Ed Sheeran und dem „Abendstern“-Lied aus Der Herr der Ringe tauchte der Chor in filmisch-epische Klangwelten ein – dramatisch, hoffnungsvoll und berührend zugleich.

Spätestens bei „Dance Monkey“ war die gute Laune nicht mehr zu bremsen: flott, frech und mitreißend – auch das Arrangement und das Klavierspiel überzeugten auf ganzer Linie. Nach einer kurzen Getränkepause folgte mit „Blame it on the Boogie“ ein echter Stimmungskracher, bei dem nicht nur die Füße des Publikums zu wippen begannen.

Mit „Take Me to Church“ schlug der Chor ernste Töne an: tiefgründig, intensiv, getragen von einem beeindruckenden Klang der Männerstimmen. „Perfect Day“ von Lou Reed folgte als stiller Ruhepunkt, bevor der Chor mit „Big God“ von Florence and the Machine wieder den emotionalen Höhepunkt markierte – zwischen Schmerzensschrei und Hoffnungsruf.

In „Shake it Out“ verband sich beides – Drama und Power – zu einem mitreißenden Finale. Den Abschluss bildete das innige, fast choralartige „Give Me My Song“, das in der Pandemiezeit arrangiert wurde und den Wunsch nach dem eigenen Lied, nach Ausdruck und Verbindung, spürbar machte. Chorleiterin Susanne Etmanski eröffnete das Stück solistisch, bevor der Chor sich in den Klang hineinsteigerte, als könne er das vermisste Lied und die Musik wirklich herbeisingen.

Das Publikum forderte begeistert eine Zugabe – und bekam sie: „Don’t Stop Me Now“ von Queen krönte den Abend mit purem Glücksgefühl. In den Gesichtern der Sängerinnen und Sänger spiegelte sich die Freude am gemeinsamen Musizieren.

Seit 2017 kehren die Happy Mondays (mit Unterbrechungen) immer wieder im Herbst nach St. Petri zurück – und man spürte, warum: Dieses Konzert war mehr als ein musikalischer Abend. Es war ein familiäres Wiedersehen, ein Fest der Stimmen und der Gemeinschaft.

Juliane Nehring

Fotos